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Behandlungsmöglichkeiten im Bereich Dermatologie
Die Behandlung leichterer Hauterkrankungen wie allergischer Ausschläge kann mittels Lokaltherapie, sprich durch das Auftragen entzündungshemmender Salben oder Cremes, erfolgen. Schwerwiegendere Hauterkrankungen wie bakterielle oder virale Infektionskrankheiten der Haut erfordern die Behandlung mit Medikamenten wie Antibiotika in Tablettenform. Hauttumore werden oftmals operativ behandelt. Weitere Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Dermatologie sind unter anderem die Balneotherapie, die Dermatosenbehandlung, die Lasertherapie, die Kryotherapie, die photodynamische Therapie und die Hyperhidrosis-Behandlung.
Erkrankungen der Haut und der Haare
Bei Hautkrankheiten - in der Medizin auch Dermatose genannt - handelt es sich zum einen um Erkrankungen und krankhafte Veränderungen der Haut. Zum anderen werden auch Erkrankungen der Hautanhangsgebilde, sprich der Haare, der Nägel und der Talg- und Schweißdrüsen, zu den Hautkrankheiten gezählt. Typischerweise äußern sich Hautkrankheiten meist durch sichtbare Veränderungen der Haut wie beispielsweise Rötungen und Schuppenbildungen.
Zu den häufigsten und bekanntesten Hautkrankheiten gehören die Neurodermitis, die Schuppenflechte, Akne, Herpes und Allergien. Darüber hinaus zählen auch bösartige Veränderungen der Haut wie das Maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) zu den bekannten Hautkrankheiten.
Geschlechtskrankheiten bzw. sexuell übertragbare Erkrankungen
Als Geschlechtskrankheiten bzw. sexuell übertragbare Erkrankungen (STIs: sexually transmitted diseases) werden jene Krankheiten bezeichnet, die auch oder vorrangig beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Ausgelöst werden Geschlechtskrankheiten entweder durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Diese ursächlichen Erreger sind bei infizierten Personen sowohl in den Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma und Scheidenflüssigkeit als auch in den Schleimhäuten von Scheide, Penis oder Po enthalten. Durch den Austausch von Körperflüssigkeiten oder den Kontakt mit den befallenen Schleimhäuten und krankheitsbedingten Hautveränderungen kommt es beim Geschlechtsverkehr zur Übertragung der Geschlechtskrankheiten verursachenden Erreger.
Welche Geschlechtskrankheiten gibt es?
Zu den Geschlechtskrankheiten, die durch eine Infektion mit Viren verursacht werden, gehören Herpes genitalis (Genitalherpes) , Feigwarzen, Dellwarzen (Mollusken), Zytomegalie, Hepatitis B und AIDS. Bei der Chlamydien-Infektion, Syphilis, Gonorrhoe (Tripper), Ulcus molle (Weicher Schanker), Granuloma inguinale, Lymphogranuloma venereum und der Ureaplasma-Infektion handelt es sich um bakterielle Geschlechtskrankheiten. Und die Trichomonaden-Infektion, Krätze (Scabies) und Filzläuse (Schamläuse) gehören zu den parasitären Geschlechtskrankheiten. Pilzinfektionen im Genitalbereich wie der Scheidenpilz werden in den meisten Fällen durch den Hefepilz Candida albicans verursacht.
Wie kann ich mich vor Geschlechtskrankheiten schützen?
Die Benutzung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr bietet - neben dem vollständigen Verzicht auf Geschlechtsverkehr - den besten Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Denn nur so kann beim Geschlechtsverkehr der direkte Kontakt mit infizierten Schleimhäuten und der Austausch von Körperflüssigkeiten verhindert werden. Mit Kondomen kann das Risiko einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten zwar nicht vollständig ausgeschlossen, aber doch auf ein Minimum reduziert werden. Weitere Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensweisen, die vor Geschlechtskrankheiten schützen bzw. das Risiko einer Ansteckung minimieren können, sind unter anderem Safer Sex, eine regelmäßige Intim- und Körperhygiene und vorbeugende Impfungen.
Wer behandelt Geschlechtskrankheiten?
Geschlechtskrankheiten werden durch den Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten behandelt. Aber auch Urologen und Gynäkologen diagnostizieren und behandeln sexuell übertragbare Erkrankungen. Wichtig ist, dass man sich bei dem Verdacht auf eine Infektion von einem der oben genannten Ärzte untersuchen lässt. Dieser wird in der Regel einen Abstrich oder eine Blutuntersuchung anordnen, um den Verdacht zu bestätigen oder zu widerlegen.
Anatomie und Funktion der Haut
Die Haut ist mit einer Gesamtfläche von 1,5–2 m2 das größte Organ unseres Körpers und dient als unmittelbare Kontaktstelle zur Umgebung. Sie fungiert als äußere Schutzhülle, zur Regulation der Temperatur und des Wasserhaushaltes und als Sinnesorgan. Sie verändert sich stark im Laufe des Alters und gilt als Spiegel der Seele.
Die Farbe der Haut, ihre Beschaffenheit und auch ihre Falten gehören zu den individuellen Merkmalen. Man unterscheidet verschiedene Hauttypen, die eine unterschiedliche Hautpflege erfordern. Im Laufe unseres Lebens treten zunehmend Zeichen der Hautalterung auf.
Bei einer Reihe von Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte sind seelische Konflikte von ausschlaggebender Bedeutung. Häufig ist allerdings nicht zu erkennen, ob die Hauterkrankung durch eine seelische Störung oder die seelische Störung durch eine Hauterkrankungen hervorgerufen wurde. Daneben spielen auch die Ernährung, hormonelle Faktoren, äußere Einflüsse oder Krankheiten für den Zustand der Haut eine Rolle.
Die Haut kann Fett und Flüssigkeit speichern, sie kann Stoffe aufnehmen und ausscheiden. Sie ist aber auch ein Sinnesorgan und schützt vor allem den Organismus vor äußeren Einwirkungen. Die Aufgaben der Haut sind:
- Schutz des Körpers gegen Umwelteinflüsse (Sonnenstrahlung, Klima), Krankheitserreger und Verletzungen
- Regulierung des Wärmehaushaltes, indem bei Hitze verstärkt Schweiß und Wasser ausgeschieden werden. Dieses verdunstet, was einen kühlenden Effekt zur Folge hat und somit eine Überhitzung des Körpers verhindert
- Aufnahme von Stoffen über die Haut in den Organismus, z.B. äußerlich aufgetragene Wirkstoffe
- Vermittlung von Reizen (Berührungs-, Druck-, Temperatur- und Schmerzreizen) durch so genannte Sensoren (Empfänger). Die Haut zählt deshalb neben Auge, Ohr, Nase und Zunge zu den fünf Sinnesorganen des Körpers.
Die Hautschichten
Die Haut besteht aus den drei Schichten Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis). Darin eingebettet sind die Hautanhangsgebilde: Haare, Finger- und Fußnägel, Talg- und Schweißdrüsen.
Die Grenzfläche unseres Körpers zur Umwelt ist die Oberhaut (Epidermis). Sie besteht aus verschiedenen Lagen hornbildender Zellen, sogenannter Keratinozyten. Diese Zellen, fest durch Fasern und Zellfortsätze verbunden, ruhen auf der Balsamembran. Über sie werden Nährstoffe aufgenommen und Schlackenstoffe abgegeben. Die pigmentbildenden Melanozyten liegen in ihrer untersten Zellschicht. Darüber sind Fresszellen (Langerhans-Zellen) verstreut, die z.B. bei dem allergischen Kontaktekzem eine wichtige Rolle spielen.
In der Lederhaut (Dermis) liegen Blutgefäße sowie Nervenfasern für Druck-, Berührungs-, Schmerz-, Temperatur- und Juckreize. In dieser Hautschicht befinden sich ebenfalls die Haarwurzeln und die Talg- und Schweißdrüsen.
Die Unterhaut (Subcutis) besteht vor allem aus Fettgewebe. Hier verlaufen die größeren Blutgefäße und die dickeren Nervenfasern.
Haare
Haare schützen den Körper vor äußeren Belastungen wie Sonneneinstrahlung oder Kälte. Heute spielt diese Funktion nur noch am Kopf eine Rolle. Dementsprechend finden wir bei uns wesentlich weniger Körperbehaarung als bei unseren Vorfahren. Die Dichte des Haarwuchses ist individuell sehr verschieden und ändert sich auch im Laufe des Lebens. Verschiedene Ursachen, wie z.B. hormonelle Einflüsse, können zu einer verringerten Haardichte führen. Jeder Mensch besitzt etwa 300.000 bis 500.000 Haare, etwa ein Drittel davon sind Kopfhaare. Sie bestehen aus aufeinander gereihten verhornten Zellschichten der Haut. Sichtbar ist nur der sogenannte Haarschaft. Die Haarwurzel mit den für die Haarfarbe wichtigen Pigmentzellen und den ernährenden Blutgefäßen, die Talgdrüse und der Haarbalgmuskel sind in die Lederhaut eingebettet. Alles zusammen bezeichnet man als Haarfollikel.
Nägel
Der Nagel schützt die Fingerkuppen und Zehen vor Verletzungen. Form, Aussehen und Beschaffenheit der Nägel lassen Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten oder Mangelzustände zu. Ärzte und Hautärzte nutzen dies zur Diagnose. Der sichtbare Teil des Nagels besteht aus einer etwa 0,5 mm dicken, aus der Hornschicht der Oberhaut gebildeten Hornplatte. Diesen nagelbildenden Teil nennt man Nagelwurzel. Die durchsichtige Nagelplatte liegt auf dem Nagelbett, begrenzt vom Nagelwall.
Talg- und Schweißdrüsen
Die Talgdrüsen münden in den Haarfollikel und geben über dessen Öffnung Talg an die Hautoberfläche ab. Dieser Talg soll vor allem das Haar, aber auch die Haut geschmeidig halten. Die über die gesamte Körperoberfläche verstreuten Schweißdrüsen produzieren eine salzige Flüssigkeit, den Schweiß. Er dient vor allem zur Wärmeregulation durch Verdunstung.
Die Haut – ein mit Säure und Fett imprägnierter „Mantel“
Chemische Einwirkungen werden durch den Säure- und Fettmantel der Haut abgewehrt. Die chemische Reaktionsfähigkeit der Haut, der sogenannte Säuremantel, liegt je nach Hautstelle im schwach sauren Bereich bei einem pH-Wert von ungefähr 4,6 bis 6,0. Wenn Sie sich mit alkalischen Seifenlösungen waschen, können Hautreizungen auftreten. Bei Hautkrankheiten wie der Neurodermitis ist die Fähigkeit der Haut, alkalische Seifenlösungen zu neutralisieren, abgeschwächt. Deshalb sollten sich Neurodermitis-Patienten nicht mit gewöhnlichen Seifen, sondern mit einem medizinischen Reinigungsmittel (Syndet) waschen, das im pH-Wert auf den Säuremantel der Haut abgestimmt ist. Alle Menschen mit trockener Haut sollten auf rückfettende Produkte achten.
Schutz vor Hitze und Kälte
Schädliche UV-Strahlen wie die der Sonne werden durch Hautbräunung (Pigmentbildung), Reflexion von der Hornschicht und Verdickung der Hornschicht (Lichtschwiele) abgewehrt. Auf Wärme, sei es durch körperliche Arbeit oder durch Fieber, antwortet die Haut mit Gefäßerweiterung und Schweißsekretion. Bei Kälte verengen sich die Hautgefäße, damit weniger Wärme abgestrahlt wird und die Körpertemperatur gleich bleibt.
Schutz- und Immunfunktion der Haut
Bei intakter Oberfläche ist die Haut gegen Mikroben normalerweise unempfindlich. Zu Hautinfektionen kommt es in der Regel nur, wenn die Schutzfunktionen beeinträchtigt sind, das heißt, der Fett- und Säuremantel oder die Hornschicht zerstört ist. Aber auch bei gesunder Hautoberfläche können Erkrankungen auftreten, zum Beispiel, wenn die Zahl oder Angriffslust der Erreger sehr groß ist.
Bakterien, Viren und Pilze werden durch Säure- und Fettmantel, Immunzellen und Antikörper abgewehrt.
Gelingt es Krankheitserregern einmal doch, in die Haut einzudringen, werden sie von den Langerhans-Zellen „neutralisiert“. Diese reichen auch Informationen über Aussehen und „Kampfkraft“ der Erreger an andere Abwehrzellen weiter.