Darmkrebs, medizinisch auch als kolorektales Karzinom bezeichnet, ist eine bösartige Tumorerkrankung des Dickdarms (Kolon) oder Enddarms (Rektum). Er gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen weltweit – insbesondere in Industrieländern. Die Heilungschancen sind bei frühzeitiger Diagnose sehr gut, weshalb Vorsorge und Früherkennung eine zentrale Rolle spielen.

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Arten von Darmkrebs

Darmkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Tumoren im Darmtrakt. Die häufigsten Formen sind:

  • Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs): Betrifft meist den aufsteigenden oder absteigenden Dickdarm.

  • Rektumkarzinom (Enddarmkrebs): Tritt im letzten Abschnitt des Darms auf.

  • Analkarzinom: Seltener Tumor im Bereich des Afterkanals.

Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom (HNPCC): Erbliche Darmkrebserkrankungen mit erhöhtem Risiko.

Übersicht dieses Artikels

Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung von Darmkrebs wird durch eine Kombination aus genetischen Faktoren und Lebensstil beeinflusst. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:

  • Ungesunde Ernährung (fett- und fleischreich, ballaststoffarm)

  • Bewegungsmangel

  • Übergewicht

  • Rauchen und Alkoholkonsum

  • Familiäre Vorbelastung

  • Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

Symptome von Darmkrebs

Darmkrebs verursacht im Frühstadium oft keine Beschwerden. Spätere Symptome können sein:

  • Blut im Stuhl (hellrot oder dunkel)

  • Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (Durchfall oder Verstopfung)

  • Unklare Bauchschmerzen

  • Gewichtsverlust

  • Müdigkeit und Leistungsschwäche

  • Blässe durch Blutarmut (Anämie)

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie der Stuhltest auf okkultes Blut oder eine Koloskopie sind entscheidend für die Früherkennung.

Diagnose von Darmkrebs

Zur Diagnosestellung werden folgende Verfahren eingesetzt:

  • Koloskopie (Darmspiegelung) mit Gewebeentnahme (Biopsie)

  • CT und MRT zur Bestimmung von Größe und Ausbreitung des Tumors

  • Ultraschall (insbesondere Endosonografie bei Rektumkarzinom)

Blutuntersuchungen (z. B. Tumormarker CEA)

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Behandlungsmöglichkeiten bei Darmkrebs

Die Therapie richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung, der Lage des Tumors und dem Allgemeinzustand des Patienten. Die wichtigsten Behandlungsoptionen sind:

1. Operation

Die chirurgische Entfernung des Tumors ist meist die erste Wahl – insbesondere bei lokal begrenzten Tumoren. Ziel ist die vollständige Entfernung mit ausreichendem Sicherheitsabstand und ggf. umliegender Lymphknoten.

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2. Chemotherapie

Wird oft begleitend zur Operation (adjuvant) oder vor der Operation (neoadjuvant) eingesetzt. Ziel ist die Reduktion von Tumorzellen und die Vermeidung von Rückfällen.

3. Strahlentherapie

Kommt vor allem bei Rektumkarzinomen zum Einsatz – häufig in Kombination mit einer Chemotherapie (Radiochemotherapie).

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4. Immuntherapie und zielgerichtete Therapien

Bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Darmkrebs können moderne Medikamente wie Check-Point-Inhibitoren, Anti-VEGF- oder Anti-EGFR-Antikörper wirksam sein. Diese greifen gezielt in das Tumorwachstum ein.

5. Palliative Behandlung

Im Endstadium steht die Lebensqualität im Vordergrund. Hierzu zählen Schmerztherapie, Ernährungstherapie und psychologische Betreuung.


Prognose und Heilungschancen

Die Prognose bei Darmkrebs hängt stark vom Krankheitsstadium ab. Früh erkannt, liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei über 90 %. Bei fortgeschrittener Erkrankung sinkt sie deutlich, dennoch haben neue Therapien die Lebensqualität und Überlebenszeit deutlich verbessert.

Vorsorge ist lebenswichtig

Ab dem 50. Lebensjahr wird zur regelmäßigen Darmkrebsvorsorge geraten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen:

  • Stuhluntersuchungen auf verstecktes Blut (ab 50 Jahren jährlich)

  • Koloskopie (alle 10 Jahre, ab 55 Jahren)

Früh erkannt ist Darmkrebs fast immer heilbar. Daher ist es entscheidend, Symptome ernst zu nehmen und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Weitere Informationen zur Darmkrebsvorsorge

Fazit

Darmkrebs ist eine ernstzunehmende, aber oft heilbare Krankheit – wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Mit modernen Diagnoseverfahren und individuell abgestimmten Therapien lassen sich heute viele Patienten erfolgreich behandeln. Eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Vorsorge sind der beste Schutz vor dieser häufigen Krebserkrankung.