Stereotaxie (Stereotaktische Neurochirurgie)
Die Stereotaxie – auch Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie genannt – dient der Behandlung und Diagnose von neurologischen Erkrankungen. So findet die Stereotaxie unter anderem Anwendung, wenn bei unklaren Veränderungen des Gehirns Gewebe für eine histologische Abklärung entnommen werden muss. Weitere Anwendungsgebiete der Stereotaxie sind die Brachytherapie zur Behandlung von Hirntumoren und Metastasen und die Tiefe Hirnstimulation zur Behandlung von Epilepsien und Bewegungsstörungen wie Dystonien, Tremor und Morbus Parkinson.
Geschichte der Stereotaxie
Die Stereotaxie bzw. stereotaktische und funktionelle Neurochirurgie geht zurück in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, wo die ersten Versuche unternommen wurden, mit fest fixierten „Stereotaxie-Rahmen“ definierte Punkte im Schädelinneren auf der Basis des Kartesischen Koordinatensystems zu berechnen und operativ zu erreichen. Aber erst ihre Blütezeit in den 50er bis 70er Jahren des 20. Jahrhunderts hat die Stereotaxie zu einer festen therapeutischen Größe in der Diagnostik und Behandlung von neurologischen Erkrankungen (Bewegungsstörungen wie Parkinson und Tremor, Hirntumoren, Schmerz, psychiatrischen Erkrankungen, etc.) werden lassen.
Neue Methoden, wie z.B. die Tiefe Hirnstimulation, und neue Ansätze in der Molekularbiologie und der Bildgebung (PET, Fiber-Tracking) haben die Stereotaxie zu einem der innovativsten und expansivsten Bereiche innerhalb der Neurochirurgie des 21. Jahrhunderts gemacht, mit vielen Schnittflächen zu den benachbarten Disziplinen.
Definition: Stereotaxie
Die Bezeichnung „stereotaktisch“ leitet sich aus dem griechischen Wort „stereos“ für „räumlich“ und „taxis“ für „Anordnung“ (griech.) oder „tactus“ für „Berührung“ (lat.) ab. Die Besonderheit der Vorgehensweise der Stereotaxie ist die Nutzung eines Zugangsweges, bei dem das umliegende Hirngewebe bestmöglich geschont wird. Mittels eines am Kopf des Patienten befestigten Referenzsystems (Rahmen oder Ring) und mit Hilfe von Computertechnik und entsprechender Bildgebung (CT, MRT, PET) wird der operative Eingriff vorausberechnet. Der Operateur setzt den vorgeplanten Zugangsweg dann mit den entsprechenden Instrumenten in die Praxis um.
Anwendungsgebiete der Stereotaxie
Die Methode der Stereotaxie findet ihre optimale Anwendung, wenn die Entnahme von Gewebe oder auch das Einbringen von Kathetern, Seeds, Medikamenten oder Stammzellen mit höchster räumlicher Genauigkeit und möglichst geringem Schaden erfolgen muss. Das Freiburger Team der Stereotaktischen und Funktionellen Neurochirurgie kann dabei aufbauen auf eine über 60-jährige Tradition mit Entwicklungen von innovativen und nachhaltigen Konzepten zur Diagnostik und Behandlung von neurologischen Erkrankungen, wie z.B. Hirntumoren und unklaren Hirnläsionen, Bewegungsstörungen und Epilepsie.
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