Allgemeine Informationen / Wir über uns
In den beiden Abteilungen für Innere Medizin werden Patienten mit Erkrankungen aus allen internistischen Bereichen in insgesamt 160 Betten behandelt. Im Hinblick auf eine bestmögliche Diagnostik arbeiten beide Abteilungen fachlich und organisatorisch eng zusammen, sind aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten ausgestattet.
Die Abteilung Innere Medizin I ist die Schwerpunktabteilung des Krankenhauses für Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie und Diabetes/Stoffwechselerkrankungen.
Neben der internistischen Akutversorgung ist die Abteilung Innere Medizin I Schwerpunktabteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie/Onkologie und Stoffwechselerkrankungen. Patienten mit dem gesamten Spektrum von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber, der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse, der blutbildenden Organe und des Körperstoffwechsels werden hier untersucht und behandelt.
Jede gezielte Therapie erfordert eine exakte Diagnostik. Daher bietet die Endoskopie- und Funktionsabteilung eine gerätetechnische Ausstattung auf höchsten Niveau.
In der Endoskopie werden mit digitaler Videotechnik Spiegelungen der Speiseröhre, des Magens und Zwölffingerdarms, der erreichbaren Dünndarmabschnitte und des Dickdarms durchgeführt. Durch die hoch auflösende Optik der aktuellen Gerätegeneration gelingt es mit Farbcodierung, Zoomtechnik und dem zusätzlichen Aufsprühen von Farben, kleine Frühformen von Gewebeentartungen darzustellen. Mittels der sog. ERCP erreichen wir die Bauchspeicheldrüsengänge und die Gallenwege innerhalb und außerhalb der Leber. Verbunden mit einer digitalen Röntgendurchleuchtung werden diese mit einer deutlich reduzierten Strahlenbelastung dargestellt.
Die moderne Endoskopie dient jedoch nicht nur der Erkennung von Krankheiten, sondern ermöglicht zunehmend deren spezifische Behandlung. So werden bedrohliche Blutungsquellen im Magen-Darm-Trakt mit Metallklammern „geclipt“, mit Argongas verödet oder mit blutstillenden Medikamenten und Gewebeklebern unterspitzt. Gefäßmissbildungen werden verschorft, Krampfadern der Speiseröhre und Hämorrhoiden mit Gummiringen abgebunden. Selbst größere Polypen oder kleinere Frühformen von Krebserkrankungen werden ausgeschnitten und entfernt. Dadurch können Operationen vermieden werden. Gallengangsteine können mit Spezialinstrumenten zerkleinert und geborgen, gutartige Engstellen aller Verdauungsorgane mit Stäben oder Ballons erweitert werden. Bei bösartigen Erkrankungen werden Plastikprothesen oder Drahtgeflechtrohre (sog. Stents) als Platzhalter zum Erhalt der Passage in Speiseröhre, Gallenwege, Bauchspeicheldrüsengang und Dickdarm implantiert.
Um Einblick in nicht mit Spiegelgeräten erreichbare Darmregionen (bes. bei unklaren Blutungen und Darmentzündungen) zu bekommen, steht die „Kapsel“ zur Verfügung. Hier leitet eine bonbongroße Minikamera während ihrer Wanderung durch den Magen-Darm-Trakt ca. 60.000 Bilder drahtlos an einen Aufnahmerekorder, den der Patient mit einem Akkuaggregat an einem Bauchgurt trägt.
Bei Sodbrennen können im Rahmen der Funktionsuntersuchung feine, durch die Nase eingeführte Sonden den Säuregehalt und die Muskelfunktion im oberen Verdauungstrakt messen. Besonders bei der Speiseröhrenentzündung durch Rückfluss von Magensäure bei der Volkskrankheit „Sodbrennen“, unklarer Heiserkeit, Schluckstörungen und wiederholten Bronchialinfekten ergeben sich wichtige Erkenntnisse.
Der Ultraschalldiagnostik als nebenwirkungsfreie und beliebig wiederholbare Methode kommt in der Inneren Medizin eine große Bedeutung zu. Neben vielen Erkrankungen des Bauchraumes, der Lymphknotenstationen und der Schilddrüse lassen sich durch die Farbduplexsonographie die Durchblutung von Organen und die Strömungsverhältnisse in Arterien und Venen aller Körperregionen exakt beurteilen. Unter Ultraschallkontrolle werden gezielt Proben aus den Organen oder Lymphknoten entnommen oder Flüssigkeiten aus den Körperhöhlen gewonnen.
Um die Unterscheidung von Herdbefunden besonders in der Leber zu verbessern, wird in einem besonderen Verfahren ein Ultraschall-Film unter Verwendung eines "bläschenhaltigen" Kontrastmittels erstellt, welcher die Weichenstellung in gut- und bösartige Veränderungen deutlich verbessert.
Eine weitere besondere Methode bietet die Kombination von Endoskopie und Ultraschall – die Endosonographie. Die Abteilung Innere Medizin 1 verwendet spezielle Instrumente für den oberen Verdauungstrakt und den Dickdarm. Mit diesen Geräten – einer Kombination von Videoendoskopen und miniaturisierten Ultraschallköpfen – nähern wir uns über die Zugänge des Magen-Darm-Traktes den Organstrukturen im Millimeterbereich vor Ort. Durch die optimale Bildauflösung können wir einerseits das Stadium einer Tumorerkrankungen exakter für eine optimale Therapieplanung festlegen, andererseits an schwierig zugängliche Stellen mit langen dünnen Nadeln gezielte Gewebeproben Prozesse unter 1 cm Größe besonders an Lymphknoten gewinnen.
Tumor-, Infektions-, Autoimmun- und Systemerkrankungen stellen eine besondere Herausforderung an die fachübergreifende Zusammenarbeit. Gerade durch die enge Kooperation mit den hauseigenen Abteilungen für Pathologie und Laboratoriumsmedizin sind die Wege kurz und effizient. Besonders profitiert ein neuer Schwerpunkt der Abteilung – die Hepatologie. Sie beinhaltet die Erkennung, Unterscheidung und Behandlung von unklaren, seltenen und fortgeschrittenen Lebererkrankungen. In enger Zusammenarbeit mit nationalen Zentren stehen unseren Patienten stets die aktuellen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Die Abteilung Innere Medizin 1 ist im Landeskrankenhausplan als diabetologischer Schwerpunkt ausgewiesen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat sie als Schulungs- und Behandlungseinrichtung für Typ 2 Diabetiker anerkannt. Akute und chronisch entgleiste Stoffwechselsituationen werden nach den neuesten Richtlinien eingestellt. Die Patienten und ihre Angehörigen erfahren durch ein kompetentes Team von ärztlichen Diabetologen und nach nationalen Richtlinien ausgebildete Diabetesberaterinnen eine strukturierte Schulung. Ein hoher Informationsgrad bezüglich der Stoffwechselerkrankung und der Ernährung sowie ein eigenverantwortlicher Umgang mit den Hilfsmitteln und Therapeutika, ermöglichen dem Diabetiker einen normalen Alltag zu erleben und Folgeerkrankungen wie z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenfunktionsschwäche zu vermeiden. Besonders hervorzuheben ist unser Betreuungsangebot für türkische Migranten, die in ihrer Muttersprache geschult werden.
In Zusammenarbeit mit den Frauenärzten betreuen wir Diabetikerinnen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung.
Ein besonderer Aufgabenbereich ist die Versorgung des „diabetischen Fußes“. Hier betreut ein hochkompetentes, interdisziplinäres speziell ausgebildetes Team (Diabetologe, interventioneller Radiologe, Gefäßchirurg, Wundtherapeuten und Orthopädie-Schuhmachermeister) diese oft langwierige Erkrankung gemeinsam.