Multimodale Schmerztherapie bei chronischem Schmerz
In der Therapie chronischer, nicht tumorbedingter Schmerzerkrankungen ist ein multimodales Vorgehen keine Polypragmasie (sinn- und konzeptionslose Diagnostik und Behandlung) oder Verlegenheitslösung, sondern eine absolute Notwendigkeit, die hinsichtlich der Effektivität durch zahlreiche Studien gut belegt ist. Bei der
multimodalen Schmerztherapie handelt es sich im optimalen Fall um ein aus verschiedenen Anteilen zusammengesetztes individuelles Therapiekonzept, welches mit dem Patienten abgestimmt ist. Als unverzichtbarer Bestandteil der multimodalen Schmerztherapie sind auch Eigenaktivitäten des Patienten in das Konzept eingeschlossen.
Vor der multimodalen Schmerztherapie: Untersuchung und Klassifizierung
Der Schmerztherapie voran geht eine eingehende Untersuchung und Befragung des Patienten, welche zunächst zur Unterscheidung von akutem und chronischem Schmerz führt. Schmerzen bis zu 3 Monaten sind der akuten Phase zuzuordnen, haben eine sogenannte Warnfunktion und erfordern eine eingehende Diagnostik zum Ausschluss maligner Er-krankungen und zur Festlegung eines speziellen Vorgehens. Bei Schmerzen, die über 3-6 Monate andauern, spricht man von einer subakuten Phase. Schmerzen, die mehr oder weniger ununterbrochen über 6 Monate bestehen, weisen auf eine Chronifizierung hin.
Der Schmerz als Symptom muss weiter klassifiziert werden. Bei einer chronischen Schmerzerkrankung wird heute zwischen nozizeptivem Schmerz, neuropathischem Schmerz und sogenanntem „mixed pain“ sowie auch sympathisch unterhaltenem Schmerz unterschieden. Zur Unterscheidung stehen Instrumentarien, wie beispielsweise Schmerzfragebögen, zur Verfügung. Die Schmerzstärke kann durch Visuelle Analogskalen (VAS) eingeschätzt werden. Beachtenswert ist, dass bis zu 50% der Patienten mit chronischen Schmerzen Ko-Morbiditäten wie Angst, Depression und Schlafstörungen aufweisen.
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