Das Karpaltunnelsyndrom – ein häufiges, aber auch häufig verkanntes Krankheitsbild
Etwa 10 % der Erwachsenen, in der Mehrzahl Frauen, haben Symptome des Karpaltunnelsyndroms. Schmerzen und Missempfinden bzw. ein Taubheitsgefühl in der Hohlhand und auf der Beugeseite des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers sowie der speichenseitigen Hälfte des Ringfingers entwickeln sich beim Karpaltunnelsyndrom über einen längeren Zeitraum hinweg. Anfällig für das Karpaltunnelsyndrom sind insbesondere manuell arbeitende Menschen und Sportler.
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Abb. 1: Schematische Darstellung der Einengung des Mittelnervs im Karpaltunnel unter dem Band (lateinisch Retinaculum flexorum), das über dem Tunnel verläuft. Bei der Operation wird das Band durchtrennt (vergleiche Text). |
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Was ist das Karpaltunnelsyndrom?
Viele Nerven des menschlichen Körpers durchziehen in ihrem Verlauf anatomische Engpässe, z.B. am Arm, an der Hand, am Bein oder Fuß. Kommt es in diesen physiologischen Engstellen zu einem Missverhältnis zwischen der Größe des Nervs und der Weite des Nervenlagers, so entsteht eine Nerveneinengung oder ein so genanntes Nervenengpasssyndrom, auch als Nervenkompressionssyndrom bezeichnet.
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenkompressionssyndrom überhaupt und ein Beschwerdebild, das durch eine Druckschädigung des Mittelnervs bedingt ist. Etwa 10 % der Erwachsenen haben Symptome. Frauen erkranken dreimal häufiger als Männer.
Der Engpass ist dabei der Karpaltunnel, die Durchtrittsstelle des Mittelnervs (Medianusnerv, lateinisch Nervus medianus) vom Unterarm in den Hohlhandbereich (Abb. 1). Dieser Tunnel wird am Boden begrenzt durch die Handwurzelknochen, das Dach des Tunnels ist ein derbes Band (lateinisch Retinaculum flexorum). In dem Tunnel finden sich neben dem Nerv außerdem neun Beugesehnen (mit ihren Sehnenscheiden) für den Daumen bzw. die Langfinger.
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