Zyklusmonitoring (Überwachung des Zyklus)


Das Zyklusmonitoring durch den Arzt ist ein Behandlungsverfahren bei unerfülltem Kinderwunsch. Zuverlässige Zahlen über den Erfolg dieser Behandlung, die der Bestimmung des Eisprung-Zeitpunkts dient, liegen nicht vor. Es ist dabei fraglich, ob bei Frauen mit normaler Zykluslänge (28 Tage) mit dem Zyklusmonitoring überhaupt die Chancen erhöht werden. Denkbar ist dies bei niedriger Frequenz des Geschlechtsverkehrs.

Was passiert beim Zyklusmonitoring?

Beim Zyklusmonitoring bestimmt der Arzt möglichst genau den Zeitpunkt des Eisprungs. Durch Ultraschalluntersuchungen lässt sich dabei feststellen, auf welchem Eierstock sich ein Eibläschen bildet und wie groß dieser Follikel ist. Bei einem am 13. Tag zu erwartenden Eisprung startet die Überwachung beispielsweise am 11. Zyklustag. Parallel zur Ultraschalluntersuchung können Urin- und/oder Blutuntersuchungen eingesetzt werden. Über den Anstieg des Hormons LH lässt sich auf Stunden genau festlegen, wann der Eisprung zu erwarten ist.

Ultraschallaufnahme von zwei Eibläschen (Follikel) im Eierstock
Ultraschallaufnahme von zwei Eibläschen (Follikel) im Eierstock

Welche Schlüsse können aus dem Zyklusmonitoring gezogen werden?

In Folge des Zyklusmonitorings wird entschieden, ob der Geschlechtsverkehr oder eine Behandlung wie die Insemination angeschlossen werden. Eine zu starke Fixierung auf einen bestimmten Zeitpunkt (Verkehr auf Befehl) ist nicht erforderlich, dies kann belasten. Man wird dem Ehepaar lediglich mitteilen, wo die günstigsten Tage der Empfängnis liegen. Verkehr genau auf die Minute hin ist nicht erforderlich, da Ei- und Samenzellen längere Zeit im Körper überleben können und auch befruchtungsfähig sind.

Arztsuche

Wo liegen die Grenzen des Zyklusmonitorings?

Die Methode der Zyklusüberwachung dient dazu, der Patientin mitzuteilen, wann der Eisprung erfolgen wird und wann in etwa der günstigste Zeitpunkt für den Verkehr gegeben ist. Ob die Eizelle dann in den Eileiter gelangt und ob die Samenzellen zu einer Befruchtung führen, lässt sich nicht voraussagen. Ebenso wenig ist mittels des Zyklusmonitorings zu klären, ob eine eventuell befruchtete Eizelle in die Gebärmutter gelangt und dort zur Schwangerschaft führt.

Autoren:
Prof. Dr. med. Karl Sterzik
Dr. med. Erwin Strehler
Prof. Dr. med. Rainer Wiedemann
Dr. med. Petra-Ilona Wiedemann