Tennisarm: Informationen & Tennisarm-Spezialisten

03.09.2021
Prof. Dr. med. Thomas Schneider
Medizinischer Fachautor
Der Tennisarm, auch Tennisellenbogen oder laterale Epicondylitis humeri genannt, ist ein Sammelbegriff. Er umfasst Erkrankungen, die durch Belastungen des Armes mit einer häufig wiederholten Aktivierung der Handgelenksextensoren entstehen. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Tennisarm-Spezialisten und Zentren.
ICD-Codes für diese Krankheit: M77.1

Empfohlene Tennisarm-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist ein Tennisarm bzw. Tennisellenbogen? Ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen am Arm und Ellenbogen, die auf die gleiche Form der Belastung zurückgehen, etwa durch Tennisspielen.
  • Ursachen: Durch wiederholte Verletzungen bzw. Überlastungen bildet sich eine Entzündung an einem Unterarmmuskelansatz.
  • Symptome: Schmerzen treten vor allem beim Schließen der Faust auf und Betroffene können nicht fest zugreifen.
  • Diagnose: Ein Röntgen- bzw. MRT-Bild hilft, bei der eindeutigen Diagnose und kann andere Verletzungen oder Erkrankungen auszuschließen.
  • Behandlung: Im frühen Stadium wird konservativ behandelt (Ruhe, lokale Injektionen, Kompressionen und physikalische Therapien). Führt dies nicht zum Erfolg, kann eine OP Abhilfe verschaffen.
  • Prognose: Die konservative Behandlung ist in über 90 % der Fälle erfolgreich. Nach einer OP sind regelmäßige Kontrollen und Krankengymnastik nötig.

Artikelübersicht

Definition und Ursachen des Tennisarms

Unter einem Tennisarm versteht man eine Entzündungsreaktion des Muskels am Ellenbogen bzw. Unterarm. Betroffen ist der Ansatz des Musculus extensor carpi radialis brevis (Unterarmmuskel) am Epicondylus lateralis humeri (äußerer Obergelenkknochen des Oberarms).

Beim Tennisarm treten Schmerzen im Bereich der Ellenbogenaußenseite auf, die bis in den Ober- und Unterarm ziehen können.

Ursache für einen Tennisarm sind wiederholte Verletzungen oder Überlastungen.

Tennisarm
Die bei einem Tennisarm betroffene Muskelregion © Andrea Danti | AdobeStock

Häufigkeit des Tennisarms

Die Erkrankung stellt eine der häufigsten Beschwerden beim Tennis dar. Es leiden mehr Männer als Frauen an der Erkrankung, der Altersgipfel liegt zwischen 35 und 55 Jahren.

Symptome des Tennisarms

Beim Tennisarm bestehen lokale Schmerzen bei Druck auf den Epicondylus lateralis humeri. Die Schmerzen lassen sich insbesondere beim Faustschluss auslösen. Betroffene können daher nur schwer oder gar nicht fest zugreifen.

Des Weiteren zeigen sich Schmerzen bei Extension im Handgelenk gegen Widerstand bei gestrecktem Ellenbogen.

Diagnose des Tennisarms

Eine Röntgenuntersuchung bzw. MRT-Untersuchung ist auch zum Ausschluss anderer Erkrankungen zu empfehlen. Ähnliche Beschwerden verursachen auch auch

  • eine Synovitis des Ellenbogengelenkes,
  • eine Blockierung des Radiusköpfchens,
  • ein freier Gelenkkörper,
  • eine Plica synovialis,
  • das Supinator-Syndrom oder
  • das Ulnaris-Syndrom.

Diese müssen durch die Diagnose ausgeschlossen werden.

Es könnten weiterhin Veränderungen der Halswirbelsäule mit Degenerationen des 5. und 6. Halswirbels vorliegen. Der untersuchende Arzt sollte auch dies bedenken.

Behandlung des Tennisarms

Die Behandlung des Tennisarmes teilt sich in eine konservative und operative Behandlung auf.

Zu Beginn der Erkrankung steht die konservative Therapie. Ziel ist dabei, die Entzündungsreaktion am Sehnenansatz des betreffenden Muskels zu reduzieren. Dazu werden in Kombination miteinander folgende Verfahren empfohlen:

  • Ruhe
  • Dehnung der Extensoren
  • Ultraschall
  • Iontophorese und Elektrotherapie
  • Querfriktion des Sehnenansatzes
  • Kompression durch Bandagen (Epicondylitisbandagen)
  • Lokale Injektionen, z.B. mit Cortison
  • Allgemeine Maßnahmen wie Modifikation des Tennisschlägers

Eine operative Therapie ist nötig, wenn der konservativen Therapie weiterhin Beschwerden bestehen.

Die häufigste OP-Methode stellt dabei die Technik nach Hohmann dar. Dabei wird eine Sehneneinkerbung der Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis mit einer Denervierung nach Wilhelm durchgeführt.

Nachsorge nach der Tennisarm-OP

Die Nachsorge nach einer operativen Versorgung beinhaltet regelmäßige Wundkontrollen sowie Krankengymnastik.

Die Rehabilitationsphase nach einer operativen Behandlung kann bis zu einem halben Jahr dauern.

Heilungsaussichten bei einem Tennisarm

Die konservative Behandlung zeigt Erfolgsquoten im 90-Prozent-Bereich und ist somit Therapie der Wahl. Demzufolge ist eine operative Versorgung nur in seltenen Fällen indiziert.

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