Behandlung einer Hammerzehe
Konservative Therapie einer Hammerzehe
Wenn eine Hammerzehen-Deformität noch nicht kontrakt, d. h. eingesteift, ist, dann kann man versuchen, sie durch konservative Behandlung der meist zugrundeliegenden Fußdeformität auszugleichen. Das bedeutet, daß etwa ein Senk-Spreiz-Fuß durch gewölbestützende Einlagen behandelt und an den Kleinzehen Zügelverbände oder Nachtschienen und Zwischenzehenorthesen aus Silikon getragen werden. Zehengymnastik kann hilfreich sein; das Schuhwerk muß entsprechend weit und weich gewählt werden.
Das Behandlungsergebnis solcher konservativer Verfahren bleibt leider in vielen Fällen unbefriedigend; kontrakte Fehlstellungen sind für konservative Verfahren ohnehin nicht zugänglich. Vollkommen sinnlos sind Versuche, die 'Hühneraugen' oder Druckschwielen durch entsprechende Salben oder lokales Ausschneiden anzugehen, ohne die Ursache der Fehlstellung zu behandeln.
Operation bei einer Hammerzehe
So wird eine ausgeprägte Hammerzehen-Deformität häufig einer operativen Behandlung zugeführt. Kontraindikationen hierfür sind das noch nicht abgeschlossene Knochenwachstum sowie schwere arterielle Durchblutungsstörungen.
OP nach Hohmann: Die bekannteste Operationsmethode ist die sogenannte OP nach Hohmann. Das Prinzip dieses Eingriffes ist die dauerhafte Korrektur der Fehlstellung durch Teilentfernung des wesentlich fehlgestellten Gelenkes und Sichern einer bindegewebigen Versteifung. Technisch wird so vorgegangen, dass - oft lediglich in regionaler Anästhesie - etwa ein Drittel des Zehengrundgliedes gelenkseitig zum Zehenmittelgelenk entfernt wird, bei entsprechender Fehlstellung auch noch gelenkseitig zum Zehengrundgelenk (OP nach Gocht). Je nach intraoperativem Befund kann die oft verkürzte Strecksehne zusätzlich verlängert werden. Die dann einfach herstellbare Korrektur der Fehlstellung wird durch einen über die ganze Zehenlänge bis in den Mittelfußknochen eingebrachten stabilisierenden Draht gesichert, bis es nach zwei bis drei Wochen zur ausreichenden narbigen Stabilisierung gekommen ist und der Draht entfernt werden kann. Für diese Zeit wird ein sogenannter Vorfußentlastungsschuh, also ein spezieller Verbandsschuh getragen, danach kann rasch wieder auf normales Schuhwerk übergegangen werden.
Alternativ bzw. ergänzend kann die knöcherne Versteifung der betroffenen Gelenke (sogenannte MTP- oder PIP-Arthrodese) vorgenommen werden. Dies ist besonders bei schweren Kontrakturen sinnvoll.
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